ADHS steht für „Aufmerksamkeitsdefiizit-Hyperaktivitätsstörung“.
Es ist die Bezeichnung für Aufmerksamkeitsschwierigkeiten (kurze Aufmerksamkeitsspanne), gekoppelt mit Impuls- und Wahrnehmungsdefiziten und einem grossen Bewegungsdrang, der auch als Hyperaktivität beschrieben wird. Wie stark die einzelnen Symptome ausgeprägt sind, kann individuell sehr verschieden sein.
ADS bedeutet das Gleiche, jedoch ohne die Hyperaktivität.
Recht treffend wurden die beiden Begriffe anhand von zwei Kindern bereits im 19. Jahrhundert im Buch „Struwwelpeter“ dargestellt:
Hans Guck-in-die-Luft zeigt eine ADS: Er ist der verträumte, abgelenkte Junge, der sich in seiner eigenen Welt bewegt.
Zappelphilipp ist derjenige mit ADHS: Zappelig, unkontrolliert, laut.
Diese Geschichten zeigen natürlich Stereotypen. Wie gesagt bedeutet AD(H)S bei jedem Menschen je nach Ausprägung wieder etwas anderes.
Was für viele Nicht-Betroffene manchmal verwirrend ist, ist die Tatsache, dass sich Betroffene durchaus über lange Phasen konzentrieren können, wenn sie in ihrem „Spezialgebiet“ unterwegs sind. Das wird als „Hyperfokus“ bezeichnet. Da können Menschen mit AD(H)S abtauchen, eintauchen und enorm kreativ sein. Aber sie können ihre Aufmerksamkeit nicht steuern, insbesondere bei eher eintönigen Routineaufgaben. Das führt dazu, dass sie sich oft anhören müssen: „Du kannst es ja, du musst nur wollen!“, was sie aber eben nicht können (auch wenn sie noch so fest wollen würden!).
Traurigerweise führen unter anderem solche Aussagen zu einem geringen Selbstwertgefühl, was bei ADS eher nach Innen ausgetragen wird (Rückzug, Selbstvorwürfe, Essstörungen, Depressionen…) und bei ADHS oft eher nach aussen (oppositionelles Verhalten, laut sein, aggressives Verhalten, aber im Endeffekt häufig auch Depressionen).